Die evangelische Kirche Sickenhofen


aus (Band XXVI Babenhausen einst und jetzt von Helmut Mahr)

Bild "kirchesh01.jpg"Nach volkstümlicher Überlieferung soll in ältester Zeit in der Gewann "IM HEHN", also im heutigen alten Ortskern, ein "Kapellchen" gestanden haben, in dem manchmal ein Dieburger Mönch die Messe las. Um 1350 wurde dann in Sickenhofen eine Kirche inmitten des damaligen "Kirchhofes" erbaut. Dieser Friedhof befand sich direkt neben dem heutigen Pfarrhaus in der Bachstrasse. Reste der alten Friedhofsmauer sind zwischen dem Pfarrhaus und der Wohnhausbebauung noch erhalten. Nach etwa 450 Jahren war diese Kirche baufällig, im Jahr 1828 wurde der Neubau des heutigen Gotteshauses beschlossen.

In dreijähriger Bauzeit, (1829 bis 1831) wurde der schöne Sandsteinbau nach den Plänen von Landesbaumeister Georg Lerch im Kalassizitischen Stil errichtet. Die umlaufende Empore auf 10 Säulen zeigt deutlich den Einfluss des damaligen Landes-Oberbaudirektor Moller, welcher übrigens auch die Pläne zum Bau der St. Ludwigskirche und des Monumentes des "LANGEN LUDWIG", beide in Darmstadt, erstellt hat. Zur Einweihung am 4. September 1831 prägte die politische Gemeinde eine kleine silberne Gedenkmedaille für die Schuljugend der Gemeinde. Die Medaille hat einen Durchmesser von 24 Millimetern.

Der heutige Altar der Kirche ist eine Stiftung des nach Amerika ausgewanderten, ehemaligen Sickenhöfer Bürgers Philipp Spiehl. Die feierliche Einweihung des Altars wurde am 1. Advent 1904 durch den damaligen Pfarrer Buttron vorgenommen.

Die Sickenhöfer Kirche ist als Kulturdenkmal eingetragen. Die letzte vollständige Außenrenovierung mit Neueindeckung des Daches erfolgte im Jahre 1977.

Bild "orgelsh1.jpg"Die evangelische Pfarrgemeinde Sickenhofen feierte am Sonntag, 6. September 1981, die hundertfünfzigjährige Wiederkehr der Einweihung. In der festlich geschmückten Kirche wurde die Eingangsliturgie und Epistellesung von dem ab 1. September 1981 in Sickenhofen tätigen neuen Pfarrer Winfried Steinhaus vorgenommen.